Durch die Medien geistert gerade die Frage, wie sich der Bundespräsident zu unbequemen Themen äußern und ob Joachim Gauck fragen darf, wie stark sich die Parteien SED und Die Linke unterscheiden, sowohl in den Zielen als auch den handelnden Personen.Der Aufhänger ist das Interview, widergegeben z. B. bei Spiegel Online. Daraufhin tönt es aus vielen Ecken, was der Herr Bundespräsident/Gauck gemeint haben könnte. Personen, Institutionen, Medien vermelden, ob sie sich der Einschätzung anschließen, dagegen sind, oder es überhaupt nicht hätte gesagt werden dürfen.
Aber was wurde eigentlich gesagt? Ein paar verschwurbelte Sätze von wer-weiß-wie-vielen Ghostwritern vorbereitet, über eine Partei, die bei der Landtagswahl ein paar Stimmen mehr als sonst gewonnen hat.
Da halte ich es doch eher mit einem Linus Torvalds, der von der LinuxCon Europe zitiert wird mit: »Im Internet merkt es niemand, wenn man subtil ist.« Schon früher gab er zum besten, er habe eine sehr starke Meinung (Zeit 8:06 bis 8:26). Ich finde, das beschränkt sich nicht nur auf das Internet. So ein gedrucktes Interview hat mit dem Internet gemein, dass hier nur Worte transportiert werden. In diesen Worten kann dann jeder den Teil lesen, den er gerade braucht, ob für oder gegen seine Einstellung. Da hilft nicht mal der Ausweg, die Inhalte über Radio- oder Fernsehauftritte zu vermitteln. Am Ende bleiben doch Mehrdeutigkeiten.
Deshalb:
- sagt gerade heraus, was ihr meint.
- sagt es genau den Leuten, die es hören müssen.
- Hört zu, wenn euch jemand etwas sagt.