Die BBC hat den Ein-Platinen-Computer BBC Micro Bit fertiggestellt. Jeder Schüler der siebten Jahrgangsstufe bekommt noch dieses Jahr ein Exemplar.So etwas wünsche ich mir für alle Schulen, nicht nur in Großbritannien. Zwei Gründe sehe ich dafür:
Als erstes ein physikalisches Verständnis für Mikroelektronik. Als Einstieg die blinkende Leuchtdiode als »Hallo, Welt!« der Bastler. Dann Thermometer, Mikrofon, Kompass, Beschleunigungssensoren, Motoren – alle Sensoren und Aktoren sind verfügbar. Aber warum haben wir noch keine selbstfahrenden Autos? Um das zu verstehen reicht es, einfache Systeme aufzubauen. Dann stellen sich die Fragen, was ist nötig für den Bau eines eigenen Weckers (Zeitanzeige, Wechsel zu Sekunden, Kalender, Weckzeit einstellen, Schlummerfunktion) bis hin zu wie funktioniert das überhaupt im großen Maßstab (eigentlich überstrahlt ein Mobiltelefon das eigene Mikrofon). Die Beantwortung ist eine Anerkennung der Leistungen im Bereich der Mikroelektronik. Plötzlich wird einem der Wert bewußt, den bspw. ein Mobiltelefon repräsentiert. Und es stellt sich die Frage, wie das für 30€ auf dem Grabbeltisch im Elektronikdiskounter liegen kann.
Der zweite Grund: Selbstbestimmt durch das digitale Leben gehen zu können, ist eine neue Kompetenz. Am Ende ist jedes Gerät dadurch bestimmt, dass es Nullen von Einsen unterscheiden kann. Teilweise wird aber durch ein Anti-Feature verhindert, dass alle Funktionen genutzt werden können. Jeder sollte abschätzen können, was ein Gerät wirklich kann und es dann auch so nutzen. Und jeder, der willens und fähig ist, soll ein Gerät nutzen dürfen. Oder selbst (um-)bauen. Das Leben besteht nicht nur aus fertigen Plastegeräten, die nicht wirklich zu mir passen. Aus Sicht der Nachhaltigkeit ist die Frage deshalb: kann ich das Gerät so anpassen, dass ich es möglichst lange nutzen kann?
Wahrscheinlich bin ich einfach nur neidisch, dass es solches Lern- bzw. Spielzeug zu meiner Schulzeit nicht gab.
Ach ja, die Meldung gab es hier: http://heise.de/-2740256.